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Das wichtigste
Ziel ist sehr einfach und wie so oft ist das Einfache
das Schwierige.
Es geht darum, einen Raum zu eröffnen, in dem Menschen,
die zusammen arbeiten - auch zusammen arbeiten müssen,
ob sie das immer wollen oder nicht - alles was sie zu
einem Thema sagen möchten, sagen, auf eine Art
und Weise, die den Personen wie den Sachlagen förderlich
ist.
Damit das gelingt, muss jedes
Teammitglied eine Menge Fähigkeiten aktivieren.
Ich brauche die Fähigkeit zu erkennen, auf welcher
Ebene ein Problem angesiedelt ist.
Geht es darum, dass ich mich ganz persönlich an
einer bestimmten Stelle bewege? Handelt es sich um ein
strukturelles Problem, auf das ich mehr oder weniger
gut Einfluss nehmen kann ? Oder ist es ein interpersonelles
Problem, zu dessen Veränderung zwei oder mehrere
beitragen müssen. Oder gilt alles drei gleichzeitig
?
Dann brauche ich einen Sinn
dafür, was wichtig und was unwichtig ist. Was ist
meine Rolle? Was gehört dazu, sie gut auszufüllen?
Es geht um die Übernahme von Verantwortung, aber
auch um die Entwicklung von guten Informations- und
Handlungsfiltern. Wir leben in Zeiten, wo der bekömmliche
Umgang mit Information immer wieder neu gefunden werden
muss. Damit ich das kann, muss ich wissen, wofür
ich verantwortlich bin und wofür nicht.
Natürlich brauche ich
auch Fähigkeiten, angemessen zu kommunizieren.
In der Kommunikation kommen Person und Sache zusammen.
Ein vorhandenes Potenzial wird dort am besten genutzt,
wo Menschen Umgangsweisen miteinander finden, die auf
Respekt , Achtung, Verantwortung, Verlässlichkeit
basieren.
Es ist normal, dass dort, wo
Menschen es miteinander zu tun haben Konflikte entstehen.
Das Problem ist immer nur, wie mit ihnen umgegangen
wird. Es geht auch darum zu lernen, mit Konflikten zu
leben, sie auszuhalten. Da wo sie nicht lösbar
sind, Wege zu finden sich nicht unnötig von ihnen
infizieren zu lassen. Das ist in größeren
Einrichtungen ein ganz zentrales Thema. Es ist förderlich,
wenn alles gesagt werden kann. Es muss nicht alles gelöst
werden, um zufrieden sein zu können.
Nicht nur in Zeiten knapper
Ressourcen ist der Erwerb einer guten Arbeitsökonomie
etwas sehr Zentrales. Der Umgang mit Zeit, der sinnvolle
Einsatz meiner Kraft, die zu anderen Kräften in
einem guten oder weniger guten Ergänzungsverhältnis
stehen kann, sind wichtige Themen einer produktiven
Teamarbeit.
Je größer das Team,
umso höher die Anforderungen an die einzelnen Mitglieder.
Das heißt, alle machen - wenn es gut geht - einen
gemeinsamen Lernprozess durch. Unter diesem Gesichtspunkt
ist Supervision die Förderung und Begleitung einer
gemeinsamen Entwicklung. Bernd Schmid hat einmal gesagt,
dass wir uns gegenseitig dabei helfen, die Zumutungen
zu tragen, die wir füreinander sind. Ich glaube
wo das geschieht, sind alle viele Schritte weiter.
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